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Einführung in das Lernmodul

Plinius der Jüngere

Im Lateinunterricht und in der Geschichtswissenschaft begegnet der Name uns immer wieder. Er ist bekannt als Villenbesitzer und Agrarinvestor, Lobredner und Korrespondenzpartner der Kaiser, kompetenter Statthalter und als zögerlicher Christenverfolger. Besonders durch seine reichhaltigen Schriftquellen zählt er zu den bekannteren Personen aus der Antike. Ähnlich wie Cicero informiert er uns auch über sein Leben durch seine Briefsammlung. Nicht zu verwechseln ist er mit Plinius dem Älteren. Doch wer war Plinius der Jüngere eigentlich genau? Was erfahren wir über ihn und seine Lebensumstände?
In diesem Lernmodul steht Plinius der Jüngere im Zentrum. Angesichts der damaligen politischen Umbruchsphase wird Plinius d. J. zu einer interessanten und auch widersprüchlichen Persönlichkeit, bei der es sich lohnt, sein Verhalten weiter zu hinterfragen. So lassen sich mithilfe der überlieferten Quellen die Lebens- und Karriereumstände eines exponierten römischen Senators der Kaiserzeit rekonstruieren. 
Dabei soll sich allgemein seiner Person angenähert und sein Verhältnis zu dem ausgesprochenen unbeliebten und despotischen Kaiser Domitian untersucht werden. Indem er sich von ihm in seinen späteren Jahren mit allen Mitteln distanzieren wollte, liegt ein besonderer Schwerpunkt auf folgender Forschungsfrage:
Wie lässt sich das Verhalten des jüngeren Plinius bewerten? War er ein ‚Ehrenmann‘ seiner Zeit oder doch vielleicht ein ‚Wendehals‘?
Panzerstatue des Kaisers Domitian in den Vatikanischen Museen. (Bild: Rabax63, Wikimedia commons, CC-BY-SA-4.0)
Statue des Plinius Minor an der Westfassade des Doms zu Como. (Bild: Daniela Manili Pessina, Wikimedia commons, CC-BY-SA-4.0)
Büste des Trajan (reg. 98-117 n. Chr.) mit Bürgerkrone, Schwertband und Aegis, Glyptothek München. (Bild: Wikimedia commons, CC0 1.0)
Das Lernmodul wurde erstellt von:

Larissa Grebing M.A.
Herausgegeben von Prof. Dr. Werner Tietz
Abteilung Alte Geschichte
Historisches Institut
Universität zu Köln
im April 2023
Mit freundlicher Unterstützung von Herrn Dr. Dominik Waßenhoven (Abteilung Mittelalterliche Geschichte) und der studentischen Hilfskraft Ruth Weber (Abteilung Geschichtsdidaktik).